
Gold und andere exklusive Güter sind generell über die Hausratversicherung geschützt, allerdings gibt es Einschränkungen. Diese werden oft von den Versicherungsnehmern übersehen. Eine Standardklausel besagt, dass vorübergehend außer Haus aufbewahrte Dinge mit 10 Prozent der Versicherungssumme geschützt sind. Das ist vernünftig und fällt zunächst niemandem auf. Wenn ein Hausrat mit 100.000,- Euro versichert ist, ist darin auch der gesamte Schmuck enthalten. Sollte dessen Wert jedoch zum Beispiel 20.000,- Euro betragen und ein Collier für 15.000,- Euro außer Haus – zum Beispiel im Theater – getragen werden und dabei abhanden kommen, so ist es nur mit maximal 10.000,- Euro geschützt. Spezielle Schmuckversicherungen helfen in diesem Fall.
Das Risikomanagement der Versicherer
In der Regel ersetzen Hausratversicherungen Werte, die aus der Wohnung oder einem verschlossenen Hotelzimmer gestohlen werden, bis etwa 20.000,- Euro, man kann die Police für höhere Werte auch anpassen. Die Dinge müssen jedoch auch dokumentiert sein, am besten mit Foto, Beschreibung und bei Neukauf mit Kaufbeleg. Bei Erbstücken sind Expertisen unerlässlich. Die Hausratversicherung ersetzt den Wiederbeschaffungswert, geerbtes Gold oder Schmuck müssen dafür fachmännisch bewertet werden. Die Anpassung der Versicherungssumme an den Wert ist aber nur ein Aspekt innerhalb des Risikomanagements der Versicherer. Dieses bewertet neben der absoluten Höhe des Schadens, im Fall von Gold und Schmuck der Totalverlust durch Diebstahl, auch die Wahrscheinlichkeit des Schadensereignisses. Diese steigt dramatisch, wenn der Schmuck außer Haus mitgeführt wird, und ebenso, wenn er daheim nicht im Tresor aufbewahrt wird.
Die Risikobewertung der Versicherer geht von der Häufigkeit und der Eintrittswahrscheinlichkeit eines möglichen Schadens aus. Es werden Schäden zu einem angemessenen Preis versichert, die auch versicherbar sind. Alle denkbaren Risiken werden zusammenfassend bewertet. Eine Spezialversicherung für Gold und Schmuck wird also auch fragen, wie oft der Schmuck außer Haus getragen wird. Ein Tresor im Haus ist ebenfalls für eine preiswerte Police sehr hilfreich. Die gern genutzten Verstecke hinter Büchern, im Wäscheschrank, in Bettkanten und Blumentöpfen sind Dieben hinlänglich bekannt. Es gibt darüber hinaus weitere Risiken, die in eine Bewertung einfließen, selbst ein steigender oder sinkender Goldpreis gehören dazu.
Spezielle Versicherung für Gold und Schmuck
Seit auf Gold und Schmuck als Wertanlage verstärkt gesetzt wird – spätestens seit der 2008er Finanzkrise – kümmern sich sowohl Kunden als Versicherer verstärkt um das Thema Versicherung für Gold und Schmuck. Spezialversicherungen für Juwelen und sonstige Edelsteine, Perlen, Gold-, Silber- und Platinschmuck gehen über den Schutz der Hausratversicherung weit hinaus. Sie sind als Allgefahrenversicherung konzipiert, die das Abhandenkommen unterwegs und auch gewöhnliche Beschädigungen, die sich beim Tragen einstellen können, mit einschließen. Die Bedingungen für diese Versicherungen wurden zuletzt im Jahr 2004 vom Gesamtverband der Versicherer (GDV) neu formuliert. Gold und Schmuck sind demgemäß gegen Abhandenkommen, Beschädigung und Zerstörung während der üblichen Nutzung versichert, ausgeschlossen sind lediglich politische Gefahren, übliche Abnutzung, Schäden durch Bearbeitung und innere Beschädigung von Uhren. Der Schutz besteht weltweit und auch in Garderobenablagen von Lokalen oder Theatern, als Reisegepäck, das durch ein Beförderungsunternehmen transportiert wird, beim Verschicken als Postpaket mit Wertangabe und bei der Übergabe an einen Juwelier, der die Sachen bearbeitet oder aufbewahrt.