Seit tausenden von Jahren sind Menschen von glänzenden und glitzernden Produkten der Erde fasziniert. Gold, Silber, Platin, Diamanten oder Edelsteine sind kostbare Rohstoffe, lohnende Wertanlagen, schmückende Kleinods, Handelsmittel oder des Mädchens bester Freund. Alle Edelmetalle und Edelsteine gelten als besonders wertvoll, doch kein Rohstoff steht so synonym für Reichtum, Wohlstand und Macht wie Gold. Das chemische Element wurde aufgrund seines nicht nachlassenden Glanzes, seiner Seltenheit und seines auffallend schweren Gewichts schon immer geschätzt und bevorzugt. So wird es seit mehreren tausend Jahren in vielen unterschiedlichen Kulturen zur Herstellung von Schmuck und wertvollen Gegenständen verwendet und stellt seit dem Jahr 6 n.Chr. einen wichtigen Bestandteil der als Zahlungsmittel verwendeten Münzen dar. Nicht selten entbrannten seinetwegen Kriege und Schlachten. Bis heute haben sich weder seine Bedeutung noch seine Verwendung geändert. Darüber hinaus wird es heutzutage in der Industrie aufgrund seiner guten Eigenschaften in Bezug auf Verarbeitbarkeit, Haltbarkeit und anderem für die Herstellung von Elektronikartikeln gebraucht. Auch in der Optik und Medizin kommt Gold in Form von Schutzschichten, Salzen und Verbindungen zum Einsatz. Gold ist daher nicht nur wegen seines materiellen Wertes sondern auch wegen seiner vielschichtigen Verwertbarkeit für die Menschheit besonders wertvoll.
Die Anfänge des Goldhandels
Der Goldhandel selbst blickt auf eine beeindruckende und lange Geschichte zurück, jedoch können seine Anfänge nicht auf ein genaues Datum zurückgeführt werden. Die Geschichte des Goldes wiederum reicht bis mindestens in die Kupferzeit zurück, wo es vermutlich als erstes aller Metalle von Menschen verarbeitet wurde. Hiervon zeugen verschiedene Gegenstände aus Gold, die bei Ausgrabungen und anderem entdeckt wurden. Unter ihnen gibt es Funde aus dem mitteleuropäischen Raum, die auf das Jahr 2000 v. Chr. datiert werden können. Funde aus dem bulgarischen Warna stammen vermutlich sogar aus einer Zeit um 4500 v. Chr. Im neuen Testament stellt Gold ebenfalls bereits eines der kostbaren Geschenke dar, die dem Jesuskind von den Weisen aus dem Morgenland überreicht worden sein sollen. Auch bei den alten Römern, den Kelten und auch den Griechen galt Gold schon immer als besonders kostbares Metall und wurde früh als Zahlungsmittel verwendet. Auch wenn der Beginn des Goldhandels nicht genau datiert werden kann, zeigt sich so, dass seine Anfänge weit in die Geschichte der Menschheit zurückreichen.
Die Entstehung des Goldstandards
Ähnlich wie die Beginne des Goldhandels kann auch die Entwicklung des Goldstandards nicht genau terminiert werden. Zumindest kann die Entstehung des Goldstandards jedoch weiter eingegrenzt werden und wird im 16. oder 17. Jahrhundert vermutet. Der Goldstandard bezeichnet das Maß für die Deckung einer Währung durch Gold. Auch wenn seine Entstehung früher vermutet wird, fand die internationale Verwendung des Goldstandards erst in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts statt. Zu dieser Zeit jedoch waren papiergeldbasierte Währungen bereits weit verbreitet, wodurch der Goldstandard bei sämtlichen Bevölkerungsgruppen auf Ablehnung stieß. Politische Gegenbewegungen und Proteste waren die Folge und markieren einige der Tiefpunkte in der Geschichte des Goldstandards.
Der Stellenwert des Goldes im 20. Jahrhundert
Die beiden Weltkriege zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie die Depression während der 30er Jahre stellen durch ihre nachhaltigen Einflüsse auf die weltweiten Finanzmärkte weitere wichtige Punkte in der Geschichte des Goldhandels dar und machten Rufe nach einer Regulierung von finanziellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen unterschiedlichen Ländern laut, die mit dem Bretton Wood-Abkommen von 1944 Gehör fanden. Um eine bessere Kontrolle über den internationalen Devisenmarkt zu garantieren, wurde ein internationales Währungssystem geschaffen, das auf der Basis des goldhinterlegte US-Dollars feste Wechselkurse für sämtliche Länder definierte. In den 70er Jahren jedoch wurde die Währungsordnung von Bretton Woods aufgrund verschiedener Mängel wieder aufgelöst. Auch wenn seitdem die Währungen der Länder nicht mehr durch Gold gedeckt werden, ist Gold immer noch international akzeptiertes Zahlungsmittel und wird von dem Großteil der weltweiten Zentralbanken als Reserve aufbewahrt.
Der Goldhandel heute
Seinen Stellenwert hat Gold bis heute nicht verloren. Besonders an der Börse wird mit Gold gehandelt, und es gilt als stabile Wertanlage in Krisenzeiten. Nachwievor ist es darüber hinaus in Form von Goldschmuck und auch als medizinischer oder industrieller Rohstoff noch immer allseits beliebt und wird daher vermutlich auch noch lange seinen Stellenwert halten können.